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Jahrgang 23 (2003) Heft 1:
Vorwort |
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Stefan Krauss: Wie man das Verständnis von Wahrscheinlichkeiten verbessern kann: Das 'Häufigkeitskonzept' |
Die Geschichte der Mathematik hält zahlreiche Anekdoten bereit, in denen sich Mathematiker durch scheinbar einfache Wahrscheinlichkeitsaufgaben in die Irre führen ließen. Mittlerweile sind in der Stochastik eine Fülle von Aufgaben bekannt, deren Ergebnisse sich besonders hartnäckig der menschlichen Intuition widersetzen. Psychologen untersuchen Aufgaben dieser Art im Rahmen der Forschung zu "kognitiven Täuschungen". Eine kognitive Täuschung liegt vor, wenn die menschliche Intuition stark und systematisch von einem normativ korrekten Ergebnis abweicht. Solche Täuschungen sind besonders im Bereich der bedingten Wahrscheinlichkeiten und des Satzes von Bayes bekannt. Die aktuelle kognitionspsychologische Forschung hat nun einen Weg gefunden, wie man die beim Satz von Bayes oftmals auftauchenden Widersprüche zwischen Intuition und richtiger Lösung "reparieren" und so zu einem echten Verständnis des Konzepts der bedingten Wahrscheinlichkeiten gelangen kann. Dieses Verfahren findet derzeit bereits in der Medizin und in der Rechtsprechung - wo oftmals unter Unsicherheit "Bayesianische" Entscheidungen getroffen werden müssen - viel Aufmerksamkeit. Der vorliegende Beitrag stellt dieses Verfahren vor und zeigt, welche Bedeutung es auch für die Didaktik der Stochastik haben kann. |
Rolf Biehler und Klaus Kombrink: MUFFINS: Statistik mit komplexen Datensätzen - Freizeitgestaltung und Mediennutzung von Jugendlichen |
Wir präsentieren einen komplexen Datensatz und dazugehörige Materialien (Homepage des Projekts), die wir für computergestützten Stochastikunterricht entwickelt haben, der sich stark an den Ideen der Explorativen Datenanalyse orientiert, welche in jüngster Zeit auch unter dem Gesichtspunkt der Entwicklung statistischer Kompetenz und von Daten orientierten Zugängen zur Mathematik aufgegriffen wird. Beispielhafte Auswertungsmöglichkeiten sowie didaktischen Ideen für neue Akzente im Stochastikunterricht werden vorgestellt. Wir haben einen Fragebogen entwickelt, mit dem wir Schülerinnen und Schüler nach ihrer Mediennutzung und nach ihrem Freizeitverhalten befragen. Die bereits vorliegenden authentischen Daten können im Unterricht verwendet werden. Der Datensatz kann im Unterricht zu verschiedenen Zwecken eingesetzt werden: als Beispielmaterial für die Entwicklung von Begriffen, als Material für 'Minianwendungen' oder um komplexere 'Entdeckungsreisen' in die Daten im Sinne der Explorativen Datenanalyse zu unternehmen. |
Stefan Schweynoch: MUFFINS in der Praxis - ein Bericht über ein Projekt für den Schüleraustausch |
Das nachfolgend vorgestellte Projekt wurde im Oktober 2001 im Rahmen eines Schüleraustauschs einer 10. Klasse des Freiherr-vom-Stein- Gymnasiums in Bünde mit 26 Schülerinnen und Schülern und 18 Schülerinnen und Schülern einer Gesamtschule aus Stockholm durchgeführt. Ziel war es, dass die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe elementarer Methoden der Beschreibenden Statistik Informationen über die Freizeitgestaltung ihrer Austauschpartner erhalten. Grundlage dazu bildete ein Fragebogen, der in dem ebenfalls in diesem Heft erschienen Artikel "MUFFINS: Statistik mit komplexen Datensätzen - Freizeitgestaltung und Mediennutzung von Jugendlichen" von Biehler, Kombrink und Schweynoch beschreiben wird. "MUFFINS steht für Medien- und Freizeitgestaltung für interessanten Stochastikunterricht". Im Folgenden stelle ich einige allgemeine organisatorische Aspekte dar, die bei der Planung und Durchführung eines solchen Projekts zu beachten sind, präsentiere aber auch interessante Ergebnisse, die die Schülerinnen und Schüler entdeckt haben. |
Manfred Buth: Leserbrief |
Ergänzende Anmerkungen zum Testen von Hypothesen. |
Manfred Buth: Rezension von 'I. Kantel e.a.: Stochastik' |
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Gerhard König: Bibliographische Rundschau |
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Heftherausgeber: Hans Kilian; Dortmund
e-Mail:
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