Verein zur Förderung des schulischen Stochastikunterrichts e.V.
 

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Jahrgang 44 (2024) Heft 3:

Vorwort
Lena S. Jaeger, Bielefeld: Zur Erfassung des intuitiven Begriffsverständnisses junger Kinder im Kontext des frühen probabilistischen Denkens
Was bedeutet „sicher“ oder „gleichwahrscheinlich“? Der folgende Artikel zeigt, dass bereits junge Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren zu diesen abstrakten fachsprachlichen Begriffen durchaus tragfähige Vorstellungen zeigen, noch bevor sie in ihrem Leben jemals formelle stoch­ astische Bildung erhalten haben. Dieses intuitive Begriffsverständnis wird im Kontext des frühen probabilistischen Denkens theoretisch gerahmt und durch eine Umsetzung in dem Aufgabenformat „Säckchen füllen“ anhand erster empirischer Ergeb­ nisse konkretisiert.
Lisa Birk, Münster: Von der Schlagzeile zu den Daten – Vorschlag einer Unterrichtseinheit für den Mathematikunterricht in der frühen Sekundarstufe zur Exploration von Daten mithilfe von CODAP
Der Umgang mit Daten gehört mittlerweile zum festen Bestandteil des Mathematik­ unterrichts der frühen Sekundarstufe. Häufig sehen wir uns jedoch mit Interpretationen von Daten kon­ frontiert, welche es kritisch zu überprüfen gilt. Der Artikel stellt Ideen für eine unterrichtliche Thema­ tisierung für die fünfte oder sechste Jahrgangsstufe vor, welche anhand einer Zeitungsschlagzeile die Frage nach der Transparenz von dahinterliegenden Datenanalysen aufwirft und eine Datenexploration motiviert, die zum eigenen Formulieren von Zeitungsschlagzeilen anregt.
Tobias Rolfes, Frankfurt und Christian Fahse, Landau: Wahrscheinlichkeiten modellieren – für eine frühzeitige Vernetzung des Laplaceschen und frequentistischen Zugangs zum Wahrscheinlichkeitsbegriff
Das mathematische Modellieren stellt eine zentrale prozessbezogene Kompetenz des Mathematikunterrichts dar. Während in der Schul­ praxis mathematische Modellierungsaufgaben häufig aus dem Bereich der Geometrie entstammen, bleibt der Modellierungscharakter des Wahrscheinlich­ keitsbegriffs im Schulunterricht oft unberücksichtigt. Der Beitrag beleuchtet daher, wie der Modellierungs­ charakter des Laplaceschen und des frequentistischen Zugangs stärker betont werden kann. Dazu werden abschließend vier Aufgaben vorgestellt und didaktisch analysiert, mit denen ein tieferes Verständnis des Wahrscheinlichkeitsbegriffs aufgebaut werden soll.
Patrick Wiesner, Regensburg und Karin Binder, München: Stochastische Unabhängigkeit: Die Rolle der gewählten Definition und verschiedener Visualisierungen
Das Konzept der stochastischen Unabhängigkeit gilt als fundamentale Idee der Stoch­ astik und ist wesentliche Grundlage für viele weitere stochastische Konzepte (z. B. als Voraussetzung für bestimmte Signifikanztests). Im vorliegenden Beitrag wird reflektiert, wie stochastische Unabhängigkeit zweier Ereignisse mithilfe zweier unterschiedlicher Definitionen thematisiert werden kann und wie Schülerinnen und Schülern die stochastische Un­ abhängigkeit in verschiedenen Visualisierungen begegnet (Vierfeldertafel, Einheitsquadrat, Baum­ diagramm und Häufigkeitsnetz). Zusätzlich werden typische Schwierigkeiten im Umgang mit stochasti­ scher Unabhängigkeit zusammengefasst.
Norbert Heinze, Karlsruhe: Wann kann eine Binomialverteilung überhaupt entstehen?
Anlass für diesen Aufsatz ist die Frage einer Lehrkraft, ob die Binomialverteilung als Verteilung der Anzahl der Erfolge bei unabhängigen Bernoulli-Versuchen auch entstehen kann, wenn die Erfolgswahrscheinlichkeiten verschieden sind. Die Antwort ist Nein, und die Begründung dafür ist er- hellend.
Rolf Biehler, Paderborn: Deutsche stochastikdidaktische Beiträge zum 15th Congress on Mathematical Education (ICME 15), Sydney, 7. – 14. Juli 2024
Der Congress on Mathematical Education (ICME) findet alle vier Jahre statt. In Sydney gab es etwa 2300 Teilnehmer:innen, darunter etwa 140 Deutsche. Die Stochastikdidaktik hatte zahlreiche Beiträge in den Topic Study Groups und in einer Survey Team Präsentation. Im Folgenden werden die Abstracts aus den Tagungsunterlagen mit Genehmigung der Autor:innen abgedruckt, und zwar von Präsentationen mit deutscher Beteiligung. Die zugrunde liegenden Paper bzw. Präsentationen können sicher per Email erbeten werden.

Heftheraugseber:innen: Rolf Biehler und Tobias Rolfes
E-Mail: ,

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